Das Thema Künstliche Intelligenz (KI) stellt eine der größten Herausforderungen für den Mittelstand in den kommenden zehn Jahren dar. Ein erfolgreicher Einsatz von KI setzt jedoch eine weit fortgeschrittene Digitalisierung im Unternehmen voraus. Die Wirtschaft wandelt sich in rasantem Tempo, und kleine und mittelständische Unternehmen laufen Gefahr, den Anschluss zu verlieren. Deshalb ist es besonders wichtig, sich neuen Technologien wie KI zu öffnen. Den Sprung ins kalte Wasser zu wagen, fällt vielen Unternehmen schwer, da nach wie vor große Bedenken beim Einsatz von KI bestehen. Diese Bedenken betreffen sowohl das Management als auch die Mitarbeitenden. KI wird oft als kompliziert wahrgenommen und es mangelt an Vertrauen, was zu einer geringen Akzeptanz führt. Zudem sind konkrete Einsatzmöglichkeiten für das eigene Wirtschaften häufig unklar.

Trotz dieser Einwände sollten die positiven Aspekte stärker in den Vordergrund gestellt werden. Der Einsatz von KI bietet zahlreiche Chancen für Unternehmen. Komplexe Zusammenhänge können aufgedeckt und nutzbringend eingesetzt werden. So lassen sich beispielsweise die Produktionsgeschwindigkeit und -qualität deutlich verbessern. Routineaufgaben können automatisiert werden, wodurch den Mitarbeitenden mehr Zeit für andere Aufgaben zur Verfügung steht. Mithilfe von KI können unternehmensinterne Prozesse optimiert werden, was zu erheblichen Effizienzsteigerungen führt. In diesem Blogbeitrag geht es darum, die Auswirkungen von KI auf das künftige Wirtschaften zu beleuchten.

KI wird das Wirtschaften eines Unternehmens fundamental verändern

Perspektivisch wird KI in den kommenden zehn Jahren das Wirtschaften von Grund auf verändern. Die Veränderungen werden sich in praktisch allen Unternehmensbereichen vollziehen. Nachfolgend werden die wichtigsten Veränderungen aufgeführt und kurz beschrieben.

Neue Formen der Arbeitsorganisation

Damit in der Unternehmens-IT alle Rädchen reibungslos ineinandergreifen können, ist die Kooperation der einzelnen Abteilungen untereinander und in Abstimmung mit der Unternehmens-IT essentiell. Durch Digitalisierung und KI werden Abteilungen zunehmend fließend ineinander übergehen. Isolierte Abteilungsinseln sind kaum mehr möglich. Um alle Abläufe der einzelnen Abteilungen in ineinandergreifende Unternehmensprozesse zu integrieren, werden starre Hierarchien aufgebrochen. Die Schnelllebigkeit führt zu einer Arbeitsorganisation, die interdisziplinäre Teams aus verschiedenen Unternehmensbereichen hervorbringt. Diese Teams arbeiten solange zusammen, bis das gewünschte Ziel erreicht ist. Danach lösen sie sich auf und neue Teams werden für neue Aufgaben passend nach benötigten Fähigkeiten zusammengestellt. Unternehmen werden einen stärkeren Startup-Charakter mit flexiblen, interdisziplinär operierenden Teams entwickeln. Die Schnelllebigkeit führt auch zu einer höheren Fluktuation unter den Mitarbeitenden. Unternehmen können diese Fluktuationen und das fehlende Know-how für bestimmte Projekte durch freie Mitarbeitende ausgleichen. KI wird dabei helfen, die passenden Mitarbeitenden und freien Kräfte auszuwählen und die Projektmanagenden bei ihrer Auswahl zu unterstützen.

Neue Formen der Vernetzung

Das Wirtschaften unter der Digitalisierung und KI wird generell kooperativer. Neue Formen der Vernetzung und die fortschreitende Datenerhebung werden es Unternehmen ermöglichen, die Daten der eigenen Produkte und Dienstleistungen nicht nur zur Verbesserung der eigenen Angebote zu nutzen, sondern diese auch durch KI zu veredeln und anderen Unternehmen anzubieten. Diese veredelten Daten werden in digitalen Ökosystemen auf Plattformen unternehmensübergreifend verfügbar und nutzbar gemacht. Daraus entstehen ungeahnte Wertschöpfungspotentiale, die in den Aufbau und die Erweiterung neuer Geschäftsmodelle münden werden.

Neue Formen der Kundenorientierung

Ein weiterer Wandel wird in der Kundenorientierung zu beobachten sein. Während viele Unternehmen derzeit bestimmte Produkte oder Produktlinien anbieten, die entweder für alle Kunden gleich sind oder differenzierte Kundensegmente bedienen, wird die Individualisierung von Produkten und Dienstleistungen zukünftig im Fokus stehen. KI wird diesen Trend der „Mass Customization“ weiter beschleunigen. Weitere einschneidende Veränderungen wird es im Kundensupport geben. Intelligente Sprach- und Chatbots werden einen Großteil der Anfragen erledigen können, wodurch lange Wartezeiten in Telefon-Warteschleifen der Vergangenheit angehören. Dies führt zu Kosteneinsparungen auf der Unternehmensseite und zu einer höheren Zufriedenheit auf der Kundenseite.

Fazit

Die mittelständische Wirtschaft in Deutschland steht vor großen Veränderungen, die zu völlig neuen Formen des Wirtschaftens führen werden. Diese Veränderungen können überwältigend wirken, bieten jedoch auch noch nie dagewesene Chancen. Durch die beschriebene Transformation der Geschäftsmodelle und die neuen Formen des Wirtschaftens sind die alten Unternehmertugenden mehr denn je gefragt: Mut, Risikobereitschaft und Durchhaltevermögen.